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Sieben Monate Praktikum in Australien

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Meine Aufgaben


Schon in der ersten Woche, war sehr viel zu tun. Simon Frech war in der Firma als Business Development Manager eingestellt und sollte sich Gedanken Über die künftige Ausrichtung der Australien-Sparte von Vossloh-Schwabe Australien machen. Nachdem die Firma zuvor in Australien produziert hatte, war ein Kernpunkt der Änderungen der, dass man Vossloh Schwabe als Vertriebszentrum führen wollte. Zu diesem Zweck, wurde ein Netzwerk an Vertriebspartner aufgebaut und die Zentrale in Sydney sollte sich nur noch um die Grosskunden kümmern. In dieser veränderten Situation war es jetzt erst einmal wichtig, eine Übersicht Über die bestehenden Kundenstrukturen zu erhalten und das sollte meine Aufgabe sein. Praktisch eine Analyse der Kunden und welchen Umsatz sie so gebracht haben. Auf dieser Basis, sollten dann die Manager entscheiden, wie es weitergehen würde.

Nach einer Woche musste Simon, mein wichtigster Ansprechpartner, aber wieder aus Australien abreisen. Er war schon vor mir dort gewesen und hatte nur das dreimonatige Besuchervisum. Da die drei Monate vorüber waren, sollte er nach Deutschland zurückkehren, bis das Temporary Resident Visum für fünf Jahr beantragt und erteilt war. Nach dieser ersten Woche, war also Simons Büro für mich frei geworden und ich habe daraufhin seinen Rechner genutzt, um die Kundenprofile zu erstellen.

Leider sollte er nicht mehr zurückkehren, denn er entschied sich zwischenzeitlich dazu, in Deutschland eine eigene Firma aufzubauen. Nachdem sich die Erteilung des Visums verzögerte, teilte mir Corey nach einiger Zeit mit, dass die Firma im Augenblick ohne Business Development Manager da steht.

Es gab genug Probleme mit der veränderten Struktur, so dass wir teilweise fast rund um die Uhr arbeiten mussten. Unsere Kunden wollten die bestellten Teile haben, jetzt ist Australien aber halt nicht um die Ecke und wenn vor Ort nicht mehr produziert wird, muss man die Bestellungen gut planen. Das hatten die Vorgänger der damaligen Firmenspitze wohl nicht so bedacht. Jedenfalls war man mit den meisten Bestellungen im Rückstand und musste den Kunden immer wieder sagen, das dauert noch, weil die Teile noch unterwegs sind. Die kommen mit dem Schiff aus Europa leider auch erst in zwei, drei Monaten hier an ...

Im Extremfall ging ein Flugzeug in die Luft, aber das waren eher die Ausnahmen. Es lohnt sich kaum, alles per Luftfracht zu beziehen. Dafür sind in dieser Zeit aber sicher auch einige gute Kundenbeziehungen sehr strapaziert worden.

Deswegen waren die Aufgaben eigentlich klar: Einerseits sicherstellen, dass die derzeitigen Probleme so schnell wie möglich beseitigt wurden und die Teile endlich in Australien ankommen. Andererseits verhindern, dass man künftig in die gleichen Schwierigkeiten geriet, indem die Bestellungen optimiert wurden mit Hilfe eines Systems namens R+H, das damals frisch eingeführt wurde und erst seit einigen Monaten in Australien lief. Da viele der Daten noch aus dem alten System exportiert in Excel oder Access vorlagen, war die Herausforderung für die Kundenprofile auch, die Daten aus dem System mit denen aus den Excel-Sheets zu kombinieren. Eine wirklich umfassende Übersicht, war so nur schwer möglich.

Und als drittes eine Analyse der Kundenstruktur durchzuführen und auf dieser Basis Überlegen, wie die strategische Ausrichtung von VSA sein sollte. Letzteres war meine Aufgabe. Nicht die strategische Ausrichtung, sondern eher die Analyse der Kundendaten und eine regelmäßige Information auf monatlicher Basis an die Kunden auszuarbeiten, die auflisten sollte, was bestellt war, wie der Status der Bestellung ist, wo die Teile wirklich sind und bis wann sie beim Kunden sind. Schon vor der Analyse war klar, dass wir auf jeden Fall neue Kunden gewinnen mussten, möglichst grosse, um die Abhängigkeit von zwei, drei Grosskunden (und einem extrem großen) nicht zu einem zu großen Risiko werden zu lassen.

Eine spannende Aufgabe also, vor allem wenn der Business Development Manager ausfällt. In der Folge, habe ich mich ausführlicher mit Business Development auseinandergesetzt, als mir Anfangs klar war. Was wirklich gut war, ich konnte schon damals sehr selbständig entscheiden, mit welchen Problemen ich mich befasse, wenn gerade keine konkrete Anforderung vorlag. Für ein Praktikum ideal, wenn das Ziel ist, eine gewisse Selbständigkeit für die Praxis daraus zu lernen.

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