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Sieben Monate Praktikum in Australien

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Wohnen in "Shared Accomodation"


Das Angebot der Firma war, dass mir der Flug und die Unterkunft in Australien bezahlt wird. Als ich in Sydney angekommen bin, wurde ich zunächst im Hotel in Pennant Hills untergebracht. Das war durchaus nicht schlecht. Morgens wurde uns das Frühstück aufs Zimmer geliefert und abends konnten wir im Hotel noch was essen oder an der Bar noch was trinken. Aber so nach zwei Wochen, kann man das beengte Zimmerchen dann langsam nicht mehr sehen und man sehnt sich nach etwas anderem.

Glücklicherweise hatten die Kollegen bereits vorher angefangen, nach einer Unterkunft zu suchen. Nur wenige hundert Meter von der Firma entfernt, konnte ich deswegen ein Zimmer in "Shared Accomodation" beziehen. Das Haus war, wie man in Deutschland sagen würde, die linke Hälfte eines Doppelhauses. Wenn man das Haus betrat, kam man zunächst in einen langen Gang, von dem nach links eine Tür in den großen Wohnraum abzweigte. Geradeaus und auch vom Wohnraum aus zugänglich, war dann die ebenfalls große Küche, kombiniert mit dem Esszimmer. Und von dort aus, gelangte man hinter dem Haus in einen großzügigen Garten, der aber Anfangs für uns nicht begehbar war, weil das Gras fast einen Meter hoch stand. In Australien, betritt man so einen Garten nicht, weil sich die Schlangen im hohen Gras wunderbar verstecken können. Und nachdem von den 20 giftigsten Schlangenarten alle in Australien beheimatet sind, kann man verstehen, dass hier eine gewisse Vorsicht geboten ist. Erst als das Gras beseitigt war, konnte der Garten wirklich genutzt werden. Es ist aber nicht so schlimm, wie sich das jetzt vielleicht angehört hat. Das mit den Schlangen. Ich habe in meinen sieben Monaten nur eine gesehen, und die war ganz klein. Allerdings war sie auch giftig ...

Ebenfalls im unteren Stockwerk, befand sich auch noch eine Toilette und ein Raum mit einer Waschmaschine ... .-).

Im oberen Stockwerk waren dann schließlich die Schlafzimmer untergebracht. Ein großzügiges Badezimmer fand sich dort ebenso, wie drei Schlafräume, eines davon als Suite ausgebaut, indem die Vermieterin wohnte. Suite bedeutet, dass das Badezimmer da gleich inklusive war. In einem der beiden anderen Räume, war ein Kollege untergebracht, der Sales Manager der Firma war. Der wohnte allerdings selten dort, übernachtete bevorzugt eher bei seiner Freundin, die eine Wohnung in Meeresnähe hatte, was ich insofern auch vollkommen verstehen kann :-).

Die Bauweise ist der amerikanischen nicht unähnlich. Die Häuser sind alle aus Holz errichtet und machen keinen sonderlich stabilen Eindruck, was eben auch daran liegt, dass die klimatischen Bedingungen mehr eigentlich fast nicht nötig machen. Besondere Isolierungen sind praktisch nicht nötig, im Winter muss man eben auf einen kleinen elektrischen Heizkörper zurückgreifen, wenn es mal wirklich kalt wird, oder eben wärmere Decken nehmen. Aber während der meisten Zeit des Jahres, benötigt man das alles nicht, denn es ist wunderbar warm dort und an den meisten Tagen zeigt das Termometer mindestens 20 Grad an. Während der Sommermonate, habe ich dort allerdings auch um die 40 Grad erlebt, was nicht unbedingt angenehm ist. Da bleibt man gerne im klimatisierten Bereich des Büros. Trotzdem habe ich das schöne Wetter dort sehr genossen, und das während des deutschen Winters, den ich in diesem Jahr fast komplett ausfallen lassen konnte.

Eigentlich habe ich von der Shared Accomodation nicht sehr viel bemerkt. Da James, der Sales Manager, selten da war und die Vermieterin auch, hatte ich in der Regel nach Feierabend das Haus für mich und wenn ich nicht gerade selbst Freunde besucht habe, habe ich mir soweit ungestört in der Küche das Essen zubereiten können, das ich dann vor dem Fernseher verspeist habe. Es gibt in Australien zwar nicht so viele Programme (damals zumindest hat sich das auf 10 im normalen Kabel beschränkt), dafür haben die aber im Normalfall ein durchaus ansprechendes Programm gehabt, vor allem die privaten, die kommerziellen Stationen, wie seven, nine oder ten, haben gut zu unterhalten verstanden. Bei den staatlichen, war das oft nicht gleichermassen der Fall. In Australien hatte ich jedenfalls meine erste Begegnung mit Southpark, das damals gerade anfing, die Welt zu erobern.

Ein Five-Day Cricket Match live über fünf Tage verteilt im Fernsehen verfolgen zu können, war allerdings eine besondere Erfahrung. So was gibt es bei uns nicht. Aber Australien gehört zu den Besten Nationen der Welt im Cricket und im Rugby ebenso. Insofern kann man da Sportarten bewundern, von denen man allenfalls mal gehört hat, aber sonst nicht sehr viel weiß.

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